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19.04.2017

" Glücksfall Arbeit"

Die Stormarner Werkstätten Bad Oldesloe wollten es wissen und haben nach dem Sinn und dem Stellenwert von Arbeit bei den Menschen gefragt. Die Antworten von den Menschen mit und ohne Handicap finden sich in der Ausstellung "Glücksfall Arbeit". Die Ausstellung wurde bisher im Kultur- und Bildungszentrum in Bad Oldesloe, im Rendsburger Hafen und bei der Förde Sparkasse in Kiel gezeigt. Im Jahr 2018 waren wir in Bargteheide. Nächster Ausstellungsort ist die Gemeinde Trittau. Dort zeigen wir den "Glücksfall Arbeit" ab dem 22. August in den Räumen der Volkshochschule im Campehaus.  

So mancher kennt das vielleicht: Der Urlaub, das Wochenende ist vorbei, es geht wieder zur Arbeit. Und die Gedanken kreisen:Ich habe gar keine Lust, mir wird das alles zu viel, vielleicht sollte ich etwas anderes machen,  alles hinschmeißen. Fragen tauchen auf: Was bedeutet mir meine Arbeit, macht sie mich glücklich, oder ist sie notwendiges Übel? Was wäre wenn ich keine Arbeit mehr hätte? Geht es nicht auch anders, etwa mit einem bedingungslosen Grundeinkommen? 

Die Ausstellung der Stormarner Werkstätten lädt die Besucherinnen und Besucher ein, sich mit den Gedanken der Interviewpartner zum Thema Arbeit auseinanderzusetzen. Zu ihnen gehören sowohl Menschen mit Handicap - 

Ihre Teilhabe am Arbeitsleben und an einem Leben in der Gemeinschaft war und ist bis heute nicht immer selbstverständlich - als auch Personen, die ohne eine Einschränkung ihrem Beruf , ihrer Arbeit nachgehen. Wie Ministerpräsident Torsten Albig (SPD). Der machte sich vor Ort ein Bild. Für ihn bedeutet Arbeit mit anderen das Leben zu leben und nicht ausgegrenzt zu sein.  Eine Gesellschaft funktioniere nur dann, wenn sie alle Menschen mit einschließe.  

Arbeit, das wird auf der Ausstellung deutlich, ist mehr als von morgens bis abends einer Tätigkeit nachzugehen und damit Geld zu verdienen. Ein Arbeitsplatz ist Lebensraum, bietet Platz um soziale Kontakte zu pflegen, bietet Raum, sich zu stärken, sich zu prüfen und auszutesten. Arbeit läßt einen Menschen wachsen. Mal frustriert Arbeit, mal macht sie glücklich. Sie hebt das Selbstbewusstsein und strukturiert den Tag. Ohne Arbeit zu sein ist für viele Menschen unvorstellbar.Das berichtet auch Manuela Heer, Servicekraft im Cafe´Eigenart.  Ich war schon mal eine Weile arbeitslos, ich weiß was das heißt. Man fällt in ein tiefes Loch.

Für den Einrichtungsleiter Stephan Bruns, ist klar:" Keiner maße sich an, dem jeweils anderen seine Vorstellung von Arbeit und Leistung aufzustempeln und von ihm abzufordern. Es wäre eine Selbstüberschätzung der eigenen Bedeutung."Arbeit diene nicht dazu reich und reicher  zu werden, sie  solle vielmehr dem Menschen und seinen Mitmenschen dienlich sein. Arbeiten im Sinne Gottes schließt Unterdrückung und Ausbeutung von  Mensch, Tier und Natur aus. Entsprechend geht es auch nicht darum, den größtmöglichen Gewinn für sich selbst aus ihr , der Arbeit, zu erzielen. Arbeit ist in erster Linie sinnstiftend für sich und andere.  Wenn sie das sei, dann sei es der "Glücksfall Arbeit" und dafür können wir dankbar sein.

Die Ausstellung " Glücksfall Arbeit" wurde zuletzt in Kiel bei der Förde Sparkasse gezeigt. Auch in diesem Jahr ist sie weiter unterwegs. Unter anderem in Bargteheide. Den genauen Ausstellungs-Termin geben wir noch bekannt.

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